DIN 5008: Wohnung, Appartement, Etage, Stockwerk

Zustellangaben im Überblick

Wer regelmäßig Post versendet, weiß: Die korrekte Adresse ist entscheidend, damit Briefe und Pakete auch wirklich ankommen. Besonders bei großen Wohnanlagen, Mehrfamilienhäusern oder komplexen Firmengebäuden stellt sich die Frage, wie man Stockwerke, Wohnungseinheiten oder Gebäudeteile eindeutig angibt. Die DIN 5008 gibt hierzu klare Regeln vor. Wer diese beachtet, sorgt nicht nur für eine professionelle Erscheinung seiner Schreiben, sondern verhindert auch Missverständnisse und Rücksendungen. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie Etagen, Wohnungen und Gebäudeteile korrekt in der Zustellangabe notieren und welche Regeln laut DIN 5008 gelten.

Warum klare Zustellangaben wichtig sind

Hinweis: Die Begriffe Zustellangabe und Zustellvermerk werden in der Praxis im Kontext der DIN 5008 häufig synonym verwendet, obwohl das recht unpräzise ist. Beide bezeichnen im Allgemeinen Zusatzangaben innerhalb einer Adresse, die die Zustellung erleichtern oder präzisieren sollen.

Warum benötigt man Zustellvermerke und weshalb beschäftigt sich die DIN 5008 damit? Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Behörde versendet wichtige Unterlagen an einen von unzähligen Mietern in einem Hochhaus. Ohne die Angabe des Stockwerks oder der Wohnungseinheit landet der Brief u. U. im falschen Briefkasten oder kommt mit dem Vermerk „Empfänger nicht zu ermitteln“ zurück. Das kann zu unnötigen Verzögerungen oder Datenschutzproblemen führen. Solche Fehler lassen sich mit klar strukturierten Zustellangaben vermeiden – und genau das regelt die DIN 5008.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau des Anschriftenfelds im Kurzüberblick

Die DIN 5008 sieht für das sogenannte Anschriftfeld bestimmte Zonen vor: Neben der eigentlichen Empfängeradresse können in einer eigenen Zone sogenannte Vermerke und Zusatzinformationen angegeben werden. Dazu gehören unter anderem Versandarten wie „Einschreiben“ oder Hinweise wie „Nicht nachsenden!“. Die eigentliche Anschriftzone besteht aus sechs Zeilen und umfasst u. a. den Empfängernamen, Straße und Hausnummer, ggf. Postfach, sowie Postleitzahl und Ort. Im Fokus dieses Artikels steht die sogenannte Zustellangabe – also die Präzisierung innerhalb der Adresse, durch die die Zustellung an die richtige Wohnung, Etage oder den richtigen Gebäudeteil gewährleistet wird.

Stockwerk/Etage korrekt angeben

Die Etagenangabe erfolgt laut DIN 5008 durch zwei Schrägstriche, die hinter der Hausnummer stehen. Wichtig dabei: vor und nach den Schrägstrichen steht ein Leerzeichen.

Beispiele:

  • Schulweg 5 // 2. Stock
  • Konrad-Adenauer-Ufer 1 // 3. Etage
  • Poststraße 4 // II

Diese Art der Darstellung stellt sicher, dass die Information für die Zusteller deutlich sichtbar ist und sich klar von der Hausnummer abhebt. Die Schrägstriche dienen dabei als optische Trennung.

DIN 5008 Zustellangaben: Wohnung, Appartement, Etage, Stockwerk

Wohnung/Appartement nach DIN 5008 richtig angeben

Bei Wohn- oder Geschäftshäusern mit mehreren Einheiten ist es oft sinnvoll oder sogar notwendig, die Wohnung oder den Gebäudeteil genau zu benennen. Auch hier sieht die DIN 5008 eine Schreibweise mit zwei Schrägstrichen vor.

Beispiele:

  • Am Rhein 16 // W 8
  • Gartenstraße 48 // Wohnung 11
  • Bahnhofstraße 6 // Appartement 123

Eine Kombination von Etage und Wohnungsnummer ist durch die DIN 5008 ebenso vorgesehen.

Beispiel:

  • Am Postplatz // 4. Stock // Wohnung 1

Gebäudeteile nach DIN 5008 richtig angeben

Die Buchstaben- oder Nummernbezeichnung der Wohnungseinheit oder des Gebäudeteils richtet sich dabei nach dem Eintrag im Grundbuch oder der amtlichen Kennzeichnung. Phantasie ist an dieser Stelle nicht gefragt.

Gebäudeteile dürfen mit Großbuchstaben bezeichnet werden. Dabei steht der Buchstabe direkt nach der Hausnummer mit einem zusätzlichen Leerzeichen.

Beispiele:

  • Paradeplatz 300 C
  • Elbchaussee 302 A

Besondere Fälle: Zusammengesetzte Hausnummern

Nicht selten finden sich in der Praxis zusammengesetzte Hausnummern, etwa bei Gebäuden mit mehreren Zugängen. Diese werden entweder mit einem langen Bindestrich (–) und zusätzlichen Leerzeichen oder einem einfachen Schrägstrich (/) ohne Leerzeichen verbunden.

Beispiele:

  • Gewerbepark 6 – 8
  • Berliner Straße 10/12

Beide Schreibweisen sind laut DIN 5008 zulässig, sollten jedoch innerhalb eines Unternehmens einheitlich verwendet werden.

Stolpersteine und häufige Fehler

  • Falsche Zeichen verwenden: Statt der vorgeschriebenen zwei Schrägstriche wird oft nur ein Schrägstrich oder gar ein anderes Trennzeichen genutzt.
  • Wohnungsnummer einfach anhängen: Die Wohnungseinheit darf nicht direkt an die Hausnummer angehängt werden (z. B. „12W8“), sondern muss mit Schrägstrichen abgesetzt werden.
  • Keine Leerzeichen bei Gebäudeteilen: Ein Gebäudebuchstabe steht direkt an der Hausnummer (z. B. 122B ist falsch, korrekt ist 122 B).

Was ist eine Zustellangabe?

Die Zustellangabe ist ein Zusatz zur regulären Adresse und gibt an, an welche Wohnung, welches Stockwerk oder welchen Gebäudeteil die Sendung konkret geliefert werden soll.

Warum ist die Zustellangabe wichtig?

Sie verhindert Fehlzustellungen, spart Zeit und erhöht die Zustellsicherheit, insbesondere bei Mehrparteienhäusern.

Wie werden die Vermerke für die Zustellung richtig geschrieben?

Mit zwei Schrägstrichen nach der Hausnummer und z. B. römischen Ziffern für Etagen bzw. Buchstaben/Nummern für Wohnungen.

Wann ist die Zustellangabe erforderlich?

Immer dann, wenn das Gebäude mehrere Einheiten enthält und ohne diese Angabe nicht klar wäre, wohin die Sendung gehört.

Was ist der Unterschied zwischen Stockwerk, Etage und Geschoss?

Die Begriffe „Stockwerk“, „Etage“ und „Geschoss“ werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig gleichbedeutend verwendet, bezeichnen jedoch ursprünglich unterschiedliche Aspekte:

  • „Geschoss“ ist der fachlich präziseste Begriff und stammt aus dem Bauwesen. Er umfasst alle Ebenen eines Gebäudes, einschließlich des Kellergeschosses und des Erdgeschosses.
  • „Stockwerk“ und „Etage“ bezeichnen hingegen meist Ebenen oberhalb des Erdgeschosses. Sie sind im Alltag und in der Verwaltungssprache geläufiger.

Die DIN 5008 bevorzugt den Begriff „Stock“ für Adressangaben. Für die Zustellangabe macht es jedoch keinen Unterschied, welcher Begriff verwendet wird – maßgeblich ist die einheitliche und normgerechte Schreibweise mit zwei Schrägstrichen und z. B. einer römischen Ziffer, um die betroffene Ebene korrekt anzugeben.

Wussten Sie schon?

Die DIN 5008 ist zwar primär für die Gestaltung von Schriftstücken gedacht, beeinflusst aber maßgeblich auch den postalischen Alltag. Sie wird häufig gemeinsam mit den Vorgaben der Deutschen Post verwendet, um maschinenlesbare und korrekt zustellbare Anschriften zu erzeugen. Eine korrekte Zustellangabe erhöht nicht nur die Effizienz der Zustellung, sondern reduziert auch die Rückläuferquote von Unternehmen signifikant.

Fazit

Die korrekte Angabe von Etage, Wohnung oder Gebäudeteil innerhalb einer Adresse ist weit mehr als nur eine formale Kleinigkeit. Gerade in größeren Wohn- oder Bürokomplexen trägt sie wesentlich zur erfolgreichen und schnellen Zustellung bei. Die DIN 5008 liefert dazu klare und nachvollziehbare Vorgaben, die in der Praxis leicht umzusetzen sind. Wer sich an die normgerechten Schreibweisen mit Schrägstrichen, Leerzeichen und römischen Ziffern hält, zeigt nicht nur Professionalität, sondern spart auch Zeit, Kosten und Ärger durch falsch zugestellte oder zurückgesendete Post. Eine durchdachte Zustellangabe ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Büro- und Verwaltungskommunikation.

Autorbild
Steve Wagner - Über den Autor

Mit einer fundierten mehrsprachigen Ausbildung in Verwaltung und Office-Management sowie praktischer Erfahrung in diesem Bereich verbinde ich auf dieser Seite Fachwissen mit meiner Berufserfahrung als Lehrer. Nach meinen kaufmännischen Abschlüssen und beruflicher Praxis habe ich mich gezielt im Bildungsbereich weiterqualifiziert.

Heute unterrichte ich an einer Regelschule die Fächer Wirtschaft-Recht-Technik, Medien und Informatik sowie Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Gleichzeitig bleibe ich dem Office-Management durch nebenberufliche Projekte eng verbunden. Mein Ziel ist es, praxisnahes Wissen verständlich und anwendbar zu vermitteln – sowohl im Unterricht als auch in meinen anderen beruflichen Projekten.